Pflegeangebote im Emsland sollen besser vernetzt werden

26. März 2020

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Lingen. Das auf Kooperation setzende Regionale Pflegekompetenzzentrum (ReKo) bietet eine gute Option, die Infrastruktur der vielfältigen Pflegeangebote im Landkreis Emsland zu verbessern. Davon ist Richard Peters, Fachbereichsleiter Soziales des Landkreises Emsland überzeugt.

Ziel sei es, die digitale Vernetzung und den Datenaustausch zu optimieren und so am Ende auch künftig eine bedarfsgerechte Versorgung für Menschen zu erreichen, die auf Pflege angewiesen seien, sagte Peters in einer Sitzung des Landkreis-Sozialausschusses in Lingen. Am 1. Oktober 2019 war bei einem Gesundheitsgipfel im Beisein von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn der Startschuss für das bundesweit erste Regionale ReKo gegeben worden. Konsortialführer des Projektes ist die DAK Gesundheit. Als Konsortialpartner sind die Gesundheitsregion Euregio und die Universität Osnabrück beteiligt. Kooperationspartner sind die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim.

Fördersumme beträgt fast zehn Millionen Euro

Bei dem ReKo handelt es sich um ein vom Gemeinsamen Bundesausschuss, dem höchsten Beschlussorgan der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen, um ein neues Projekt, das aus dem  Innovationsfonds zur Förderung von neuen Versorgungsformen finanziert wird. Die Fördersumme beläuft sich auf 9,97 Millionen Euro; die Förderdauer umfasst vier Jahre.

ReKo baut schwerpunktmäßig auf zwei Säulen auf: Zum einen auf eine IT-Plattform zur Vernetzung der an der Pflege beteiligten Akteure im Gesundheitswesen sowie dem Aufbau eines unabhängigen „Care und Case- Management in der Modellregion Grafschaft Bentheim und Emsland. Auf komplexe Lebenslagen von Personen mit medizinisch-pflegerischen Bedarfen soll gerade auch nach Krankenhausaufenthalt differenzierter reagiert werden.

„Das bestehende System wird vor große Herausforderungen gestellt“

Die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim haben sich als Gesundheitsregionen, aber auch als langjährige Träger von Pflegestützpunkten an den vorbereitenden Gesprächen beteiligt. Der demografische Wandel, die zunehmende Zahl von älteren und pflegebedürftigen Menschen werden nach Einschätzung von Peters das bestehende System vor große Herausforderungen stellen. Nach einer bundesweit erhobenen Pflegestatistik bezogen Ende 2017 im Landkreis Emsland 16.306 Personen Leistungen der Pflegeversicherung. „Es ist zu erwarten, dass sich die Zahl spätestens bis 2030 auf über 18.000 erhöhen wird“, sagte Peters.

Schon jetzt gibt es nach seinen Worten im Landkreis Emsland mit dem Pflegestützpunkt und dem Demenz- Servicezentrum sehr gute Unterstützungsangebote für Pflegebedürfte und ihre Angehörigen. Mit dem ReKo-Projekt werden zehn zusätzliche Case-Manager-Stellen geschaffen, vier in der Grafschaft und sechs im Emsland, dazu je eine Koordinatorenstelle für die beiden Landkreise. Die Koordinatorinnen und sechs Case- Manager wurden bereits eingestellt, vier weitere Stellen werden voraussichtlich zum 1. April .2020 besetzt.

Dezentrales Beratungsangebot

Im Landkreis Emsland sollen die Case Manager beim Pflegestützpunkt in der Kreisverwaltung und bei den Krankenhäusern in Lingen, Meppen, Papenburg, Sögel und Thuine angebunden werden. Diese Anbindung sichert dem Fachbereichsleiter zufolge ein dezentrales Beratungsangebot, eine gute Einbindung der Krankenhäuser sowie der vielen Pflegeanbieter und lässt eine deutliche Verbesserung der Versorgungssituation gerade auch bei komplexen Fällen erwarten.

Im Namen der  CDU-Fraktion zeigten sich Magdalena Wilmes, Ulla Haar und Klaus Prekel begeistert von dem Projekt. Wilmes: „Dies ist eine gute Option, um die Herausforderungen in der Pflege zu meistern und die Angehörigen bei der Pflege zu entlasten.“ Haar meinte, dass andere Landkreise das Emsland wegen dieses Konzeptes beneiden würden und Prekel sprach von gut angelegtem Geld. Edeltraut Graeßner (SPD) forderte dazu auf, bei dem Projekt auch die Arbeit der Pflegekräfte in den Blick zu nehmen.

Quelle: https://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/2018436/pflegeangebote-im-emsland-sollen-besser-vernetzt-werden (Stand: 26. März 2020)

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Thomas Nerlinger

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