Eine zentrale Organisation der Versorgung, die regionale Strukturen vernetzt und den Pflegebedürftigen zugutekommt: Das ist die Idee hinter dem Regionalen Pflegekompetenzzentrum. Das gemeinsame Projekt, das DAK-Gesundheit, Universität Osnabrück und Gesundheitsregion EUREGIO in Niedersachsen gestartet haben, ist jetzt in die Phase der praktischen Arbeit gestartet. Weitere Regionen sollen folgen.
Das erste Regionale Pflegekompetenzzentrum, kurz ReKo, nimmt seine Arbeit auf. Nachdem es vergangenen Oktober im Beisein von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eröffnet wurde, kümmern sich jetzt planmäßig fünfzehn Case Managerinnen und Manager um die ersten Pflegebedürftigen und ihre Familien in der Region rund um Nordhorn in Niedersachsen. Sie sind damit das Herzstück des Projekts.
Die Case Managerinnen und Manager sorgen für eine professionelle Organisation von Pflegeleistungen, Terminen und Schnittstellen, etwa zwischen Pflegediensten und Arztpraxen. So können beispielsweise Drehtüreffekte vermieden werden – die Lebensqualität der Pflegebedürftigen steigt.
Grundlage der vernetzten Arbeit ist eine neue, sektorenübergreifende IT-Plattform. Hier laufen alle für die Pflege einer Person relevanten Informationen zusammen. Sozialdienste, Senioren- und Pflegestützpunkte, Ärzte, Pflegeheime und -dienste oder Caterer können sich vernetzen und zum Beispiel wichtige Dokumente austauschen.
Damit ist eine Idee Realität geworden, die sowohl Pflegebedürftigen und deren Angehörigen als auch Kommunen hilft. Alle an der Pflege beteiligten Akteure werden zentral koordiniert. Das Case Management unterstützt dadurch Kommunen in ihrer Aufgabe der Daseinsfürsorge und liefert wichtige Informationen zu den konkreten Anforderungen an Pflege in einer Region.
Das Konzept ReKo ist so flexibel, dass es sich an jede Region mit ihren Besonderheiten anpassen lässt. So ist es denkbar, dass die Installation eines Regionalen Pflegekompetenzzentrums die Lösung für Versorgungsstrukturen ist, die sich nicht mehr von allein tragen. Denn: Mit dem demografischen Wandel verändern sich auch die Anforderungen an die medizinische und pflegerische Versorgung. Die Projektpartner führen bereits Gespräche mit interessierten Kommunen in Bayern und Brandenburg.
Wegen der Innovationskraft des Projekts wird das ReKo mit zehn Millionen Euro vom Innovationsfond der Bundesregierung unterstützt. Mit diesem Fonds fördert die Bundesregierung neue Versorgungsformen und Forschungsprojekte.
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