Nahezu überall in Deutschland herrscht in der Pflege ein alarmierender Fachkräftemangel. Grund genug also einmal zu schauen, wie es eigentlich die anderen machen. Case Managerin Marilena Beck hat für ihre Abschlussarbeit einen Blick über die Grenze geworfen und sich mit dem niederländischen Pflegeunternehmen Buurtzorg auseinandergesetzt.
Das Konzept wurde 2006 von Jos de Blok zur Verbesserung der ambulanten Pflegeversorgung in den Niederlanden entwickelt. Mit 14.500 Mitarbeiter*innen ist Buurtzorg heute der größte Anbieter ambulanter Pflege in unserem westlichen Nachbarland, inzwischen gibt es auch mehrere Standorte in Deutschland – hierzulande läuft Buurtzorg allerdings noch als Projekt und ist nicht Teil der Regelversorgung. Die Arbeitsweise erfolgt sehr selbständig innerhalb kleiner Teams, die gemeinsame Pflegekund*innen bedienen.
Kennzeichnend für Buurtzorg ist eine überdurchschnittliche Qualifikationsrate der Pflegekräfte, der Verzicht auf Hierarchien und ein äußerst kleiner Verwaltungsapparat. Zentrale Gemeinsamkeiten zu Reko sind ein hohes Maß an Digitalisierung sowie die klientenzentrierte, ressourcenorientierte und netzwerkende Gesinnung. Auch die Mitarbeiterzufriedenheit kann sich sehen lassen: Nicht umsonst wurde Buurtzorg fünf Mal in Folge zum „Arbeitgeber des Jahres“ gewählt.
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